Survival of the Dead

Filmposter Survival of the Dead

5.5/10

Originaltitel: Survival of the Dead
USA | 2009 | 89 Min. | FSK: ab 18
Horror, Splatter
Regie: George A. Romero
Drehbuch: George A. Romero
Besetzung: Alan van Sprang, Kenneth Welsh, Kathleen Munroe, Athena Karkanis u.a.
Kinostart: 06.05.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 29.10.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Eine Woche nach dem Ausbruch der Zombiewelle will sich eine vierköpfige Gruppe kriegsmüder Soldaten auf eine Insel retten, um den Untoten zu entfliehen. Doch auch die Insel ist längst von Zombies befallen. Und mittendrin stehen zwei verfeindete Familienclans: Eine Seite besteht darauf, alle Untoten umgehend mit Kopfschüssen zu erledigen, die andere Seite lässt die Zombies „leben“, in der Hoffnung, dass irgendwann ein Heilmittel gefunden wird.

Wie ist der Film?

Zu seinem 70. Geburtstag haut der Schöpfer der Zombies, wie wir sie heute kennen, für die große Fangemeinde nochmal einen Teil der ‚Dead‘-Reihe raus. Beachtlich konsequent bleibt sich Romero seinem Stil treu, bietet dafür aber praktisch keinen Mehrwert. 2007 verpasste er in „Diary of the Dead“ der Zombie-Epidemie einen Neustart und inszeniert „Survival of the Dead“ nun als dessen direkte Fortsetzung. Diesmal aber nicht mehr als Pseudodokumentation in Egoperspektive, sondern ‚back to the roots‘ und mit einem Soldaten als Off-Erzähler, welcher schon in „Diary“ einen kurzen Auftritt hatte.

„Survival of the Dead“ ist leider wie ein zweites „Day of the Dead“ (1985), nur dass das Militär nicht mehr eine der konkurrierenden Parteien darstellt, sondern eher den humanen Ausgleich in der Mitte bildet. Erneut gibt sich Romero mit einem kleinen Budget zufrieden, diesmal scheinbar freiwilliger denn je, zumal er mit „Land of the Dead“ bewiesen hat, dass er längst nicht mehr jeden Pfennig zweimal umdrehen muss. Gewagt, denn „Survival of the Dead“ kann durch seine schlichte Aufmachung eine gewisse Trägheit nicht verhehlen.

Dass die Gore- und Splatter-Effekte, die zu allem Übel einen wirklich traurigen CGI-Look haben, im Vergleich zu früheren Teilen der Reihe eher spärlich gesät sind, ist wegen dem philosophischen Hintergrund der Geschichte nicht weiter schlimm. Oder? Doch, eigentlich schon! Denn Romero zeichnete sich früher auch dadurch aus, dass er seine bedeutungsvollen Botschaften immer schön in Blut und Gedärmen schwimmen ließ, um ordentlich die Waage zu halten. Dem ist leider nicht mehr so. Außerdem ist Survival of the Dead immer noch ein Horrorfilm, der, wenn schon nicht so viel Gore, wenigstens Atmosphäre bieten sollte. Doch leider sind die Zombies mittlerweile so bedrohlich wie die Wandergruppe vom Seniorenheim. Und sie scheinen bis auf kleinste Ausnahmen nicht einmal richtig hungrig zu sein. Als schwarze Komödie funktioniert „Survival of the Dead“ sogar besser. Es sind so einige Gags und kreative Tötungen untergebracht.

Einge sehr fragwürdige Drehbucheinfälle überschatten das ohnehin schon mittelmäßige Schauspiel. So verliert der von Devon Bostick gespielte Bengel, der scheinbar einzig dazu da ist, um der verstaubten Szenerie einen jugendlichen Touch zu verpassen, ziemlich schnell die Publikumssympathien, als er vor den Soldaten allen Ernstes mit seinem iPhone prahlt. Eine in der Öffentlichkeit masturbierende Lesbe als Hauptfigur und ein plötzlich auftauchender eineiiger Zwilling zugunsten eines kleinen Überraschungsmoments sind Werkzeuge, die der erfahrene Filmmacher Romero eigentlich nicht nötig haben sollte. Eine kleine Entschädigung hierfür sind höchstens die vielen Erschreck-Momente mit solider Trefferquote.

Was Romeros sechster Zombiestreich seinen Vorgängern tatsächlich voraus hat, ist ein hübscher Schluss zum Schmunzeln. Nur leider ist der Film trotzdem der schwächste Eintrag in der langjährigen Reihe. In „Survival of the Dead“ greift Romero wieder das Thema der Menschen auf, die sich im Angesicht der tödlichen Bedrohung gegenseitig behindern, statt sich zusammenzuschließen. Außerdem wird der Status des Untoten durch interessante Ansichten hinterfragt. Dennoch bleibt der Subtext gemessen an Romeros früheren Zombiefilmen ziemlich unmotiviert. Vielleicht sogar das größte Manko an dieser mit Spannung erwarteten Fortsetzung.

Bei Romeros staubigem Debüt „Die Nacht der lebenden Toten“ braucht es, speziell für das jüngere Publikum, bestimmt mehrere Durchgänge, bis man versteht und anerkennt, was alle an Romero so schätzen. Bei „Survival of the Dead“ drängt sich diese anfängliche Skepsis wieder auf. Nur diesmal ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei sorgfältigerer Beschäftigung mit dem Film irgendwann die Erleuchtung eintritt, wirklich verschwindend gering. Wie es der augenzwinkernde Filmtitel schon sagt: Romeros Tote werden überleben, ja, doch Romeros Kreativität ist lange nicht so unerschöpflich. „Survival of the Dead“ kann von treuer Romero-Anhängerschaft, die durch die rosa Brille guckt, schöngeredet werden. Ansonsten bleibt leidglich Mittelmaß, und die Empfehlung an den Regisseur, es auf die alten Tage lieber einmal mit etwas Neuem zu probieren.

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Zombie 2 – Das letzte Kapitel

2 Kommentare

  1. ROMERO….

    mal ganz ganz ehrlich….
    ich war 13 als Dawn’ot’D rauskam…
    schlich mich mit nem kumpel in der 8. woche
    samstags nachmittags ins kino… zusammen mit 7 anderen besuchern…
    JA…wir waren entsetzt… hielten es kaum aus, was wir sahen…
    und JA ich habe die mega.extended.version….
    und trotzdem…
    mit genügend abstand betrachtet…
    sind alle romero.filme… mal mehr, mal weniger…
    sicher oft ihrer zeit voraus…
    aber dennoch… sehr mittelmäßig…
    bis langweilig….
    tut mir leid George…
    aber das ist die traurige waherheit…
    und Land’ot’D…sorry….lange erwaret,… und..??.. lächerlicher käse war das… mad max.meets. hartz4.zombies…
    da war das Dawn.remake…wenigtens kurzweilig….
    ….
    jaja… das ist so ähnlich wie mit den helden des deutschen TVs…
    was hatten die damals quoten…..
    als es nix anderes gab…??!!

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