Originaltitel: The Crazies
USA | 2010 | ca. 96 Min. | FSK: ab 18
Horror, Remake
Regie: Breck Eisner
Drehbuch: Scott Kosar, Ray Wright
Besetzung: Timothy Olyphant, Radha Mitchell, Joe Anderson, Danielle Panabaker, Christie Lynn Smith u.a.
Kinostart: 27.05.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.11.10
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Worum geht’s?
Vereinzelte Bewohner einer kleinen Stadt in Iowa beginnen, sich zunehmend seltsam zu benehmen. Der Sheriff bringt die Vorfälle in Zusammenhang mit einem mysteriösen Flugzeug, das in dem See abgestürzt ist, der den Stadteinwohnern Trinkwasser liefert. Noch bevor das Rätsel gelöst werden kann, werden er und seine schwangere Frau vom plötzlich auftauchenden Militär auseinander gerissen. Ein Virus greift um sich und macht harmlose Landeier zu blutrünstigen Mördern.
Wie ist der Film?
Dieses Remake von George A. Romeros Zombie-freiem Horrorfilm „Crazies“ (1973) liefert alles, was man am Original vermisst. Die Geschichte um den Virus im Trinkwasser wird bebildert, statt aus Budgetgründen nur erklärt, dabei aber auch nicht ausformuliert, um eine beklemmende Stimmung zu wahren. Neben dem Erzählen der Geschichte arbeitet die sowohl handwerklich als auch schauspielerisch gute Inszenierung eine ganze Reihe wirksamer Spannungs- und Erschreck-Szenen ab, um fesselnd zu bleiben. Dabei wirkt die Handlung ab und an etwas konstruiert und rangiert in durchaus typischen Horror-Schubladen, kippt aber nie ins Lächerliche, sondern weiß zu unterhalten.
Dem bislang noch nicht wirklich renommierten Regisseur Breck Eisner („Sahara – Abenteuer in der Wüste“) wird die Ehre zuteil, das zweite gute Romero-Remake der Filmgeschichte gedreht zu haben. (Erster war Zack Snyder mit „Dawn of the Dead“.) Zugegeben: Eisner hatte es mit einer weniger starken Vorlage zu tun, doch trotzdem gebührt ihm Lob. „The Crazies“ atmet noch den polit-kritischen Geist der Vorlage, fokussiert sich aber auf den Unterhaltungsfaktor, was durchaus legitim ist. Die Entscheidung, den Film diesmal komplett aus Sicht der Zivilbevölkerung zu erzählen und das (gasmaskierte) Militär fast ausschließlich als anonyme, nicht greifbare Gewaltinstanz zu zeigen, lässt zwar weniger Raum für bedeutungsschwangere Botschaften, ist aber viel zugänglicher und wirkungsvoller für das Publikum.
Fans von Romeros Metaphern werden dem neuen „The Crazies“ herzlich wenig abgewinnen können. Dafür leistete Eisner eine zeitgemäße Auffrischung des Stoffs in Form eines geradlinigen Horrorstreifens, der verhalten daherkommt, aber auch mal ordentlich aufdreht, ohne dabei Niveau-Grenzen zu übertreten, und sogar einen Hauch Wirklichkeitsnähe behält. Dieser Neuverfilmung fehlt zwar dann doch die eigene Note, die man angesichts der verhältnismäßig außergewöhnlichen Vorlage hätte erwarten dürfen, ist dafür aber einer der angenehm gruseligen, besseren Mainstream-Horrorfilme geworden. „The Crazies“ weiß, wie man die simplen Begierden des Massenpublikums bedient und sich dabei trotzdem nicht der Stumpfsinnigkeit verschreibt. Da dürfte auch Romero selbst, der hier als ausführender Produzent tätig war, zufrieden sein.
Ähnliche Filme
Crazies
Carriers
28 Days Later
28 Weeks Later
Mich hat der leider nicht gefesselt. Vielleicht sollte ich mir das Original ansehen.
Für mich war The Crazies eine Überraschung. Der Film hebt sich von den sonst so ähnlichen Zombiefilmen ab. Das macht er dadurch, dass es ja eigentlich nicht wirklich ein Zombiefilm ist. Die Infizierten haben ähnliche Merkmale wie Zombies, aber dann auch doch wieder nicht. Sie sind raffiniert und richtig fies. Gerade das hat mir an dem Film besonders gut gefallen.