Originaltitel: Deep Water
USA | 2022 | 115 Min. | FSK: ab 12
Thriller
Regie: Adrian Lyne
Drehbuch: Zach Helm, Sam Levinson
Besetzung: Ben Affleck, Ana de Armas u.a.
Kinostart: —
Streaming-Start: 18.03.22
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Amazon Prime Video
Worum geht’s?
Um seine eingeschlafene Ehe zu retten, lässt Vic Van Allen seine Frau Melinda Affären mit anderen Männern haben, solange die Familie zusammenbleibt. Vics Toleranz wird auf die Probe gestellt, bis er unter Mordverdacht gerät.
Wie ist der Film?
Der König des unverbindlichen Sex ist zurück: Regisseur Adrian Lyne landete Hits mit „9 ½ Wochen“ sowie „Eine verhängnisvolle Affäre“ und machte mit „Ein unmoralisches Angebot“, „Lolita“ und „Untreu“ unbeirrt weiter. Nach 20 Jahren Regie-Pause reiht sich „Tiefe Wasser“ in Lynes Konzept, Stars in pikanten Rollen zu zeigen, ein. Wie meistens steckt darin viel heiße Luft.
Die Verfilmung der Romanvorlage von Patricia Highsmith („Der talentiert Mr. Ripley“) lebt von der Hauptbesetzung. Ana de Armas („Knives Out“, „Keine Zeit zu sterben“) ist schlicht umwerfend und perfekt als frustrierte Ehefrau, die jeden haben kann. Auch Ben Affleck, dessen schauspielerische Überzeugungskraft je nach Film schwankt, überzeugt in dieser gemäßigten Rolle und lässt nochmal erahnen, warum er 2002 zum ‚Sexiest Man Alive‘ gekürt wurde.
Gerade durch Afflecks Besetzung erinnert „Tiefe Wasser“ an „Gone Girl“, wirkt letztlich jedoch nur wie dessen Discount-Version. Lynes erotischer Psychothriller bietet einen netten Suspense-Faktor, wiegt in Unsicherheit und spielt durch ambivalente Figuren mit der Frage, wer hier eigentlich ‚böse‘ ist. So weit, so interessant, nur lehnt sich das Drehbuch immer weiter aus dem Fenster und scheitert letztlich an der Glaubwürdigkeit. Der Versuch eines pointierten Endes gelingt nur bedingt.
Nach einem geplanten Kinostart wurde der Film dann doch direkt zu Amazon Prime geschickt. Vielleicht besser so, zur Flop-Vermeidung, da ein Mainstream-Publikum dazu neigen dürfte, die weibliche Hauptfigur als notorische Fremdgeherin zu simplifizieren. Es ist komplizierter als das. „Tiefe Wasser“ erzählt von toxischen Beziehungsmustern und tragischer Fehlkommunikation in einer offenen Ehe, garniert mit Wendungen, die ins Absurde driften.
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