Death Wish

DVD-Cover Death Wish

5/10

Originaltitel: Death Wish
USA | 2018 | 107 Min. | FSK: ab 18
Action
Regie: Eli Roth
Drehbuch: Joe Carnahan
Besetzung: Bruce Willis, Vincent D’Onofrio, Elisabeth Shue u.a.
Kinostart: 08.03.18
DVD/Blu-Ray VÖ: 10.08.18

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Universum Film

Worum geht’s?

Chicago. Dr. Paul Kersey arbeitet im Krankenhaus, als drei maskierte Männer in sein Haus eindringen. Während des Raubüberfalls wird Pauls Frau getötet, seine Tochter landet im Koma. Die Polizei versucht, die Täter zu finden, tappt jedoch im Dunkeln. Verzweifelt und wütend beginnt Paul, selbst für Gerechtigkeit zu kämpfen und bringt sich den Umgang mit einer Pistole bei.

Wie ist der Film?

Szenenbild Death Wish„Death Wish“ ist ein loses Remake des gleichnamigen Films von 1974, welcher im deutschsprachigen Raum als „Ein Mann sieht rot“ bekannt ist; genauer gesagt basieren beide Filme lose auf dem gleichnamigen Roman von 1972. Der Roman hinterfragt Selbstjustiz und zeichnet deren desaströse Auswirkungen, während die Filme ziemlich klar Stellung für coole Rächer beziehen. Das zeigt sich bereits im Casting.

Es fühlt sich einfach richtig an, Bruce Willis („Stirb Langsam“) mit Schusswaffen ballern zu sehen, schließlich wurde er dadurch berühmt. Gleiches gilt bei „Ein Mann sieht rot“ für Charles Bronson, der sich mit Western wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ einen Namen machte. Willis ist auch in den emotionalen Szenen ein guter Schauspieler. Immerhin. Doch im Sinne des Romans wäre es gewesen, Hauptdarsteller zu besetzen, die eben gerade nicht für das Actiongenre bekannt sind. Stattdessen siegt die Marketingmaschinerie. (Bronson spielte damals noch ganze vier Fortsetzungen, die vollends die Gewalt verherrlichen; Willis wird es hoffentlich nicht so weit treiben.)

Die erste Verfilmung thematisiert Großstadtkriminalität an sich und wirkt dabei zum Teil sehr willkürlich; „Death Wish“ von 2018 geht logischer vor und lässt den Protagonisten konkret die Mörder seiner Frau aufspüren, kippt dafür aber tiefer in Rache-Kino-Klischees. Regisseur Eli Roth („Knock Knock“) inszeniert hübsche Bilder, ein paar klassische Spannungsmomente und stilisiert diverse Mordszenen mit blutigen Effekten. Hinterfragt werden die Taten des Vigilantes nur beiläufig.

Dean Norris bereichert die Besetzung als rechtschaffener Ermittler, fast schon zu nah an seiner Rolle in „Breaking Bad“. Vincent D’Onofrio („Full Metal Jacket“) überzeugt als Bruder der Hauptfigur. Doch kein Schauspieler kann verhindern, dass „Death Wish“ weder Fisch noch Fleisch ist – kein richtiger Rape-and-Revenge-Film wie „The Last House on the Left“, kein krachender Actionfilm wie „96 Hours“ und erst recht kein Superheldenfilm à la „Kick-Ass“, sondern verloren in Trivialität. Auch vom Potenzial der Romanvorlage für ethische Diskurse bleibt kaum etwas übrig.

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