Crazy, Stupid, Love.

Filmposter Crazy, Stupid, Love.

7.5/10

Originaltitel: Crazy, Stupid, Love.
USA | 2011 | 118 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Liebesfilm
Regie: Glenn Ficarra, John Requa
Drehbuch: Dan Fogelman
Besetzung: Steve Carell, Ryan Gosling, Julianne Moore, Emma Stone, Marisa Tomei, Kevin Bacon u.a.
Kinostart: 18.08.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 10.02.12

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Nach langjähriger Ehe gibt Cal Weavers Frau überraschend bekannt, dass sie die Scheidung möchte. Der von nun an allein stehende Vater wird verzweifelter Dauergast in einer Bar, wo ihn Frauenheld Jacob entdeckt und ihm nach einer optischen Rundumerneuerung Tipps gibt, wie man beim anderen Geschlecht landet. Jacob lernt schließlich Hannah kennen, die unerwartete Gefühle in ihm weckt. Cals Sohn Robbie ist unterdessen unsterblich in seine Babysitterin verliebt, welche jedoch ein Auge auf einen anderen in der Familie geworfen hat. Die Weavers, Freunde und Bekannte müssen in komplizierten Liebesabenteuern herausfinden, wer die oder der Richtige ist.

Wie ist der Film?

Es ist zweifellos nicht der erste Versuch, das Erfolgsrezept des britischen Hits „Tatsächlich … Liebe“ in den USA nochmal auszuspielen – man denke an die nicht minder namhaft besetzen Romantikkomödien „Er steht einfach nicht auf dich“ (2009) und „Valentinstag“ (2010), doch „Crazy, Stupid, Love.“ ist nicht nur einer der dezenteren, sondern wohl auch der charmanteste und kann so auf seine Weise mit der Quasivorlage gleichziehen.

In diesem Film gibt Hauptdarsteller Steve Carrell die Essenz seiner schauspielerischen Fähigkeiten irgendwo zwischen „Little Miss Sunshine“ und „Evan Allmächtig“, schafft er es doch, die Lachnummer zu sein, als die man ihn liebt, und in der gleichen Geschichte eine ernstzunehmende, ja ergreifende Figur mit nur allzu lebensnahen Konflikten darzustellen. Hollywoods neues Supertalent Ryan Gosling („Lars und die Frauen“, „Blue Valentine“) perfektioniert mal eben einen weiteren Charakter seines imposanten Repertoires: den Prototyp des Womanizers, dem gen Ende erwartungsgemäß ein Strich durch die Rechnung gemacht wird. Um auf der männlichen Seite zu bleiben: Nachwuchsdarsteller Jonah Bobo überzeugt auf liebenswerte Weise als einer der pfiffigsten Dreizehnjährigen der jüngeren Filmgeschichte, während Kevin Bacon („Super“) sich wieder einmal als ideale Wahl für eine zweifelhafte Nebenfigur erweist.

Dank der erfahrenen Julianne Moore („Boogie Nights“, „A Single Man“, „The Kids Are All Right“), der übertrieben gehypten aber eben doch entzückenden Emma Stone („Zombieland“, „Einfach zu haben“) und Oscar-Gewinnerin Marisa Tomei („The Wrestler“, „Cyrus“) steht der weibliche Ensembleteil den Herren in nichts nach. Bei so einer Topbesetzung fällt es leider etwas zu sehr auf, dass Cals kleine Tochter, speziell im Vergleich zu ihrem überaus aufgeweckten Bruder, so gar nichts zur Handlung beizutragen hat, obwohl doch auch kleine Kinder schon so manche Liebesgeschichte ordentlich ins Rollen brachten. Nichtsdestotrotz gibt es in „Crazy, Stupid, Love.“ eine Reihe von Stars zu genießen, die nicht nur als Blickfang fungieren, sondern auch ausgekostet werden. So soll es sein.

Verwunderlich, dass Drehbuchautor Dan Fogelman eigentlich nur für „Die Gebrüder Weihnachtsmann“ und Animationsfilme wie „Cars“ oder „Bolt – Ein Hund für alle Fälle“ bekannt ist. Denn hier hat er ein glänzendes Gespür für die Aufarbeitung der Irrungen und Wirrungen der Liebe bewiesen und dem Ganzen auch noch ein wahrlich köstliches Finale in Form eines ganz besonderen Familientreffens verpasst. „Crazy, Stupid, Love.“ beweist hervorragenden Humor, besonders im Umgang mit Klischees, und ist wirklich lustig, ohne zu albern zu werden. Gekonnt ausbalanciert ist die witzige Komponente durch ernste Töne, auch mal dramatisch und romantisch, aber mit solidem Sicherheitsabstand zum Kitsch. Die Figuren sind sorgfältig gezeichnet und richtig raffiniert miteinander verknüpft, was nie übertrieben konstruiert anmutet, sondern schlichtweg amüsiert.

Wie in so vielen Filmen offenbaren sich die kleinen Problemchen erst nach hinten raus, inhaltlich im Zurückgreifen auf die Schlüsselszene mit der großen Rede, wie sie nun doch schon zu abgedroschen ist, und dramaturgisch im hinausgezögert wirkenden Ende. Und dennoch rangiert „Crazy, Stupid, Love.“ ganz weit oben unter den jüngeren Genrevertretern. Seinem vielseitigen Titel wird der Film auf herzerwärmende Weise gerecht.

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Tatsächlich … Liebe

3 Kommentare

  1. Also lohnt es sich doch, den Film mal anzuschauen. Hab mich bisher irgendwie immer geweigert, weil ich den Titel unsympathisch fand und dahinter nur ein weiteres, seichtes Abbild vermutet habe, wie sie in letzter Zeit so häufig auftauchen.

    Vielen Dank für deine Kritik. 🙂

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  1. Review: Crazy, Stupid, Love. (Film)

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