Originaltitel: Anatomie 2
DE | 2003 | 101 Min. | FSK: ab 16
Horror, Thriller
Regie: Stefan Ruzowitzky
Drehbuch: Stefan Ruzowitzky
Besetzung: Barnaby Metschurat, Heike Makatsch, Herbert Knaup u.a.
Kinostart: 06.02.03
DVD/Blu-Ray VÖ: 09.09.03/27.08.21
Links zum Film:
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Szenenbild © justbridge entertainment
Worum geht’s?
Jo ist angehender Neurochirurg an einer Berliner Klinik und hofft, in die elitäre Forschungsgruppe von Professor Müller-LaRousse zu kommen. Doch er ahnt nicht, welch schaurige Tests die Gruppe mit gesunden jungen Körpern durchführt.
Wie ist der Film?
Nach dem kommerziellen Erfolg von „Anatomie“ durfte Regisseur und Autor Stefan Ruzowitzky nochmal ran. „Anatomie 2“ macht als Fortsetzung tatsächlich sehr viel richtig.
Ruzowitzky nimmt die beliebten Grundpfeiler des ersten Teils, bezieht sich auch öfter auf ihn, aber erzählt eine ganz frische Geschichte. Während „Anatomie“ dem Slasherfilm à la „Scream“ zunickt, lässt sich Teil 2 eher dem Body-Horror zuordnen, wie ihn David Cronenberg („Die Fliege“) groß machte. Statt eines unbekannten Killers zerstören die Charaktere sich gegenseitig, schleichend und von innen heraus, was der Handlung einen grimmigeren Anstrich verleiht. Der Fokus liegt weniger auf Spannung als auf dem Grusel und Ekel des menschlichen Verfalls.
Trotzdem bemüht sich „Anatomie 2“, inszenatorisch flott und hip zu sein, kulminierend in der Fußball- sowie der Sexszene – aus heutiger Sicht vor allem amüsant. Passend dazu liest sich die Besetzungsliste wie ein Who’s who angesagter deutscher Stars und macht auch dementsprechend Spaß, von Heike Makatsch („Nackt“) und Herbert Knaup („Lola Rennt“) über Wotan Wilke Möhring („Das Experiment“), bis zu Frank Giering („Absolute Giganten“). Hauptdarsteller Barnaby Metschurat („Solino“) macht seine Sache gut, allerdings nervt seine Figur etwas durch einen Hang zum Jähzorn.
„Anatomie 2“ ist zwar weniger packend als das Original, doch ein solider Nachfolger mit eigenen Schwerpunkten. Die Glaubwürdigkeit geht flöten, wenn Ruzowitzky sich zu stark am Hollywood-Pathos orientiert, was dem Film auch weitgehend negative Kritiken einbrachte. Aber das kann dem Regisseur/Autor egal sein. – Mit seinem nächsten Werk „Die Fälscher“ gewann er den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
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