Scream – Schrei!

Filmposter Scream - Schrei!

8/10

Originaltitel: Scream
USA | 1996 | ca. 111 Min. | FSK: ab 18
Horror, Thriller, Satire
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Kevin Williamson
Besetzung: Neve Campbell, David Arquette, Courteney Cox, Matthew Lillard, Rose McGowan, Drew Barrymore u.a.
Kinostart: 30.10.97
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.09.07/07.10.10

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Szenenbild © Kinowelt

Worum geht’s?

Ein kostümierter Mörder treibt in einer kalifornischen Kleinstadt sein Unwesen und hat es insbesondere auf Schülerinnen und Schüler der Highschool abgesehen. Die Polizei tappt im Dunkeln, während die sensationsgeile Reporterin Gale Weathers die Story ihres Lebens wittert.

Wie ist der Film?

Mit „Scream“ schuf Autor Kevin Williamson einen modernen Slasher-Film (= Mörder jagt junge Opfer mit Stichwaffe), der die aktuelle Generation unterhaltsam an das Genre heranführte. Auf der zweiten Ebene aber auch einen wunderbar selbstironischen Kommentar über Horrorfilme, der scharf beobachtet und erfahrenen Horrorfans zuzwinkert.

Die Blütezeit der von „Halloween“ (1978) eingeleiteten Slasher-Welle neigte sich mit den ausgehenden 80ern dem Ende; es liefen fast nur noch x-te Fortsetzungen und beim Kinopublikum war das Interesse abgeflaut. Da kam Williamson zur perfekten Zeit. Weil schließlich kein geringerer als Slasher-König Wes Craven („Nightmare – Mörderische Träume“) als Regisseur verpflichtet werden konnte, erhielt das Projekt auch die ideale Signalwirkung.

Szenenbild Scream„Scream“ verhalf dem totgesagten Slasher-Film zu einer kommerziell sehr erfolgreichen Renaissance. Williamsons gewitzte Genre-Reflexion darf nicht gleichgesetzt werden mit den platten Nachahmern, die sie in den Folgejahren nach sich zog („Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, „Düstere Legenden“, etc.).

Der atmosphärisch dichte Prolog mit Drew Barrymore erreichte zu Recht Legendenstatus. Anschließend ergibt sich ein vergnügliches Mörder-Ratespiel voller Verdächtiger, das den Film trägt und weit besser funktioniert als die vielen gewollten Erschreck-Momente. Der Horror, angetrieben von deftigem Sounddesign, genießt ja ohnehin immer die potenzielle Ausrede der Ironie. Aber auch ganz unironisch gelingen einige schöne Spannungsmomente.

Nur manchmal bleibt seltsam unklar, was „Scream“ augenzwinkernd meint und wo der Film einfach nicht überzeugt. Etwa bei der übertriebenen Tollpatschigkeit des Maskenmörders, die den Opfern stets ein vorübergehendes Entkommen sichert. Oder in der Tatsache, dass die Highschool-Charaktere von viel zu alten Personen gespielt werden und zu viele von ihnen zu viel über Filme wissen.

Wes Cravens Comeback beziehungsweise Kevin Williamsons Debüt führt Slasher-Klischees raffiniert ad absurdum und gesteht sich gleichzeitig deren Notwendigkeit ein. „Scream“ ist filmhistorisch bedeutender, satt inszenierter „Wer ist der Mörder?“-Horror mit gutem Humor, ob seiner Intention häufig verkannt.

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