Anatomie

Filmposter Anatomie

7/10

Originaltitel: Anatomie
DE | 2000 | 103 Min. | FSK: ab 16
Thriller, Horror
Regie: Stefan Ruzowitzky
Drehbuch: Stefan Ruzowitzky
Besetzung: Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos u.a.
Kinostart: 03.02.00
DVD/Blu-Ray VÖ: 12.09.00/27.08.21

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Szenenbild © justbridge entertainment

Worum geht’s?

Medizinstudentin Paula qualifiziert sich für einen Platz im renommierten Anatomie-Kurs der Universität Heidelberg. Dort kommt sie einem grausigen Geheimnis auf die Spur: Abseits des Lehrplans werden im Anatomie-Saal an jungen Opfern unethische Experimente durchgeführt.

Wie ist der Film?

Scream“ löste Ende der 90er einen neuen Boom aus, wodurch Slasherfilme wie Pilze aus dem Boden schossen; in Deutschland traute sich allerdings fast keine Kinoproduktion, auf den Zug aufzuspringen. Zwei Versuche versanken in der Bedeutungslosigkeit: „Flashback – Mörderische Ferien“ (2000) und „Swimming Pool – Der Tod feiert mit“ (2001, wobei dieser auf Englisch und mit internationaler Besetzung gedreht wurde). „Anatomie“ hingegen war ein kommerzieller Erfolg, denn Regisseur und Autor Stefan Ruzowitzky kochte aus dem Slasher-Rezept ein originelles eigenes Süppchen.

Szenenbild AnatomieHormongesteuerte Twens, geheimnisvolle Erdolchungen und viele Verdächtige – so weit, so bekannt. „Anatomie“ aber verlegt die Slasher-Stereotypen ins Medizin-Milieu, inspiriert von der Ausstellung ‚Körperwelten‘ und verklärt das Töten zum wissenschaftlichen Akt. Die Geschichte am prominent inszenierten Schauplatz Heidelberg fühlt sich nicht wie eine Hollywood-Nachahmung an, mehr wie eine Vermählung von Übersee mit Europa.

Schön gefilmt, stets temporeich erzählt, oft freiwillig, nur manchmal unfreiwillig komisch – „Anatomie“ weiß allemal zu unterhalten, mit wohl dosierten Spannungs-, Schock- und Überraschungsmomenten. Die Besetzung gefällt durch zahlreiche Jungtalente am Anfang ihrer Karriere (wie man heute weiß). Allen voran spielt Franka Potente („Lola Rennt“), so authentisch, wie es das Drehbuch eben erlaubt.

„Anatomie“ ist ein einsamer Lichtpunkt des deutschen Genrekinos. Viel cooler ging es um die Jahrtausendwende herum nicht. Ein peppiger Thriller mit Horror-Elementen, teils lückenhaft und weit hergeholt, aber er funktioniert, vor allem mit einem kleinen Augenzwinkern betrachtet.

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