Crazy Heart

Filmposter Crazy Heart

7/10

Originaltitel: Crazy Heart
USA | 2009 | 112 Min. | FSK: ab 6
Drama, Musikfilm
Regie: Scott Cooper
Drehbuch: Scott Cooper
Besetzung: Jeff Bridges, Maggie Gyllenhaal, Colin Farrell u.a.
Kinostart: 04.03.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 01.10.10

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Bad Blake, ein abgehalfterter, alkoholkranker Country-Sänger, reist mit seinem Pickup durch die USA, um sich mit kleinen Auftritten, die ihm sein Agent besorgt, den nötigen Lebensunterhalt zu verdienen. Er steht im Schatten des jüngeren, viel erfolgreicheren Musikers Tommy Sweet, obwohl Tommy ihn als sein großes Vorbild betrachtet. Als eine Frau mit einem kleinen Sohn in Blakes Leben tritt, wird er nach und nach dazu bewegt, sich neu aufzurappeln und Hoffnung zu schöpfen.

Wie ist der Film?

„Crazy Heart“, die mit Hollywood-Optimismus aufpolierte Verfilmung eines Romans aus den 80er Jahren, ist natürlich vor allem eine Jeff-Bridges-Show. Ausstattung, Schnitt und Kamera sind akkurat aber unauffällig, um den Fokus ganz auf die Schauspielerei zu legen. Bridges („The Big Lebowski“, „Iron Man“, „Männer, die auf Ziegen starren“) gibt hingebungsvoll den gefallenen Musiker, ist dabei sehr authentisch, natürlich und schafft es dabei, nie rührselig zu werden. Ist man kein voreingenommener Bridges-Fan, darf man anmerken, dass seine Darbietung in „Crazy Heart“ keine von denen ist, die einen geradezu wegpusten. Bad Blake ist schlichtweg so eine Rolle, die die Academy mag. Auch darum gab es für Bridges einen (fast schon überfälligen) Oscar – was nicht heißt, dass die Auszeichnung unverdient ist, zumal Bridges selten bemerkenswerter spielte.

Umschmeichelt wird der Hauptdarsteller von einer starken Maggie Gyllenhaal („The Dark Knight“, „Away We Go“) und dem ebenso überzeugenden Colin Farrell („Brügge sehen… und sterben?“). Das i-Tüpfelchen sind die paar Szenen mit Robert Duvall („Falling Down“). Es gibt viele Gespräche und viel wehmütige aber glaubhaft präsentierte Country-Musik. Ansonsten passiert gar nicht mal so viel in „Crazy Heart“; man begleitet in erster Linie den Protagonisten von Station zu Station – was dank Bridges durchaus funktioniert. Hauptsächlich aus einem Grund haftet dem Film jedoch ein schaler Beigeschmack an: Er ist zu ähnlich wie „The Wrestler“ – bis hin zum schlechten Gewissen der Hauptfigur wegen vernachlässigter Vaterpflichten gibt es bei den Themen und Problematiken arg viele Parallelen. Entscheiden dabei ist, dass der Sportfilm (in diesem Fall: leider) in jeder Hinsicht intensiver wirkt.

„Crazy Heart“ ist ein braves, stark gespieltes, sehr amerikanisches Drama, das sich bei so manchem essentiellen Thema nicht traut, mehr auszuformulieren. So verbaut sich der Film bei einem Großteil des Publikums die Chance, wirklich tief zu berühren, auch, was das gewollt leicht verdauliche und daher etwas lasch geratene Ende betrifft. Andererseits verfügt „Crazy Heart“ damit über eine schön dezente Melancholie, frei von Kitsch oder Attacken auf die Tränendrüse. Und das ist auch viel wert.

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