Hacksaw Ridge – Die Entscheidung

Filmposter Hacksaw Ridge

7/10

Originaltitel: Hacksaw Ridge
USA | 2016 | ca. 131 Min. | FSK: ab 16
Kriegsfilm, Drama, Action
Regie: Mel Gibson
Drehbuch: Andrew Knight, Robert Schenkkan
Besetzung: Andrew Garfield, Sam Worthington, Luke Bracey, Teresa Palmer, Hugo Weaving, Vince Vaughn u.a.
Kinostart: 26.01.17
DVD/Blu-Ray VÖ: 09.06.17

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Universum Film

Worum geht’s?

Als er in einer Krankenschwester seine Traumfrau gefunden hat, entscheidet Desmond Doss, dass er als Sanitäter im Zweiten Weltkrieg dienen will. Bereits die Grundausbildung ist problematisch, weil Desmonds Glaube es ihm verbietet, ein Gewehr zu benutzen. Allen Vorwürfen zum Trotz landet er mitten in der Schlacht um Okinawa, jenseits einer hohen Felswand, die ‚Hacksaw Ridge‘ genannt wird. Ohne sich selbst verteidigen zu können, verfolgt Desmond sein einziges Ziel: Leben retten.

Wie ist der Film?

Zehn Jahre nach „Apocalypto“ bäumt sich der von Negativschlagzeilen gebeutelte Mel Gibson wieder auf, um als Regisseur ein weiteres Epos abzuliefern. Zunächst verwundert es, dass die wahre Geschichte hinter „Hacksaw Ridge“ nicht schon viel früher verfilmt wurde, denn sie ist wie gemacht für das Kino (insbesondere die Oscar-Saison). Allerdings verbrachte das Projekt viele Jahre in der Entwicklungshölle, und nun, endlich erschienen, wirkt es etwas überholt. Dem Kriegsfilmgenre, das in den 2000ern nochmal aufblühte, kann „Hacksaw Ridge“ nämlich keine neuen Impulse hinzufügen.

Kritische Stimmen attestieren Gibson gerne Widersprüchlichkeit und religiöse Zeigefinger, in diesem Fall weil sowohl Gemetzel als auch ein Messias-artiger Pazifist glorifiziert werden. Aber letzten Endes ist die Waffenlosigkeit des Helden nur ein kleines Alleinstellungsmal in einem konventionell erzählten Kriegsdrama. Es gibt eine klassische Romanze sowie Drill- und Schlachtszenen, in denen öfters „Full Metal Jacket“ beziehungsweise „Der Soldat James Ryan“ aufblitzen. Der Regisseur beherrscht all diese Komponenten. Wo Gibson-Hater indes Patriotismus riechen, ist bloßes handwerkliches Hollywood-Geschick – kein Vergleich zu Propaganda à la „American Sniper“.

Andrew Garfield („The Amazing Spider-Man“) spielt den sanften Kämpfer Doss überzeugend. Als heimlicher Star erweist sich jedoch Hugo Weaving („Captain America – The First Avenger“) in der Rolle des traumatisierten Vaters. Sind die Charaktere eingeführt, werden die packenden Actionszenen zum Herzstück des Films. Gibson inszeniert sauber, intensiv und kurzweilig. Gemessen an seinen Vorgängerwerken „Die Passion Christi“ und „Apocalypto“ wirkt „Hacksaw Ridge“ glatter, dem Mainstream angepasst. Doch wer den Regisseur für seine ausladende, brachiale Gestik mag, kommt auch diesmal auf seine Kosten. „Hacksaw Ridge“ ist ein mitreißender Kriegsfilm über einen vermeintlich passiven Soldaten, der eher seine tötenden Kollegen passiv wirken lässt. Keine Offenbarung, kein Skandal.

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