Her

Filmposter Her

8/10

Originaltitel: Her
USA | 2013 | 126 Min. | FSK: ab 12
Liebesfilm, Drama, Science-Fiction
Regie: Spike Jonze
Drehbuch: Spike Jonze
Besetzung: Joaquin Phoenix, Amy Adams, Rooney Mara u.a.
Kinostart: 27.03.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.09.14

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © 2014 Warner Bros. Ent. / Courtesy of Warner Bros. Pictures

Worum geht’s?

In naher Zukunft: Theodore Twombly schreibt beruflich Liebesbriefe, die andere Leute in Auftrag geben. Privat leidet er unter der Trennung von seiner Frau Catherine. Einsam und niedergeschlagen beschließt Theodore, sich ein neues Betriebssystem mit komplexer künstlicher Intelligenz zuzulegen. Er entscheidet sich für die weibliche Variante, die sich selbst Samantha nennt. Mit der Zeit bauen Theodore und Samantha eine innige Beziehung zueinander auf.

Wie ist der Film?

So feinfühlig und originell untersucht wohl kein anderer Film im Kinojahr 2014 das Thema Paarbeziehung. Nach seinen genialen Metafilmen „Being John Malkovich“ und „Adaption“ sowie dem melancholischen „Wo die wilden Kerle wohnen“ wendet Spike Jonze sein Talent auf eine mehr oder weniger klassische Liebesgeschichte an. „Her“ spielt vor einem spannenden Science-Fiction-Hintergrund. Es handelt sich um eine weitgehend optimistische, aber auch nachdenklich stimmende Vision der nahen Zukunft. In der Gesamtheit ihrer technischen Errungenschaften ist diese Zukunftsvision nicht immer schlüssig, doch Spike Jonze wäre nicht Spike Jonze, ließe er nicht ohnehin seine Charaktere in den Fokus rücken und alles andere nebensächlich erscheinen.

Szenenbild Her„Her“ sinniert darüber, inwieweit wir in einer festen Beziehung unsere Persönlichkeit behalten oder verändern, und wie sich so eine Persönlichkeit oder eine Beziehung überhaupt definieren. Der wieder einmal grandiose Joaquin Phoenix („The Master“) zieht uns dabei in eine glaubhafte Romanze, ohne dass seine Partnerin überhaupt zu sehen ist. Ob Scarlett Johanssons („The Return of the First Avenger“) leicht heiser wirkende Stimme – im Originalton – ein Klang zum Verlieben ist, bleibt Geschmackssache, doch dass sie ein bemerkenswertes Emotionsspektrum zum Publikum transportiert, ist nicht von der Hand zu weisen. Vor allem Amy Adams („American Hustle“) und Rooney Mara („Verblendung“) runden das starke Ensemble gekonnt ab und erweitern die Gefühlswelt der Hauptfiguren.

„Her“ ist ein wunderbar flauschiges Erlebnis, getaucht in zarte Rottöne, ummantelt vom verträumten Soundtrack aus der Feder der Grammy-Gewinner Arcade Fire. Jonzes Dialoge sind so poetisch wie natürlich, was seine Liebesgeschichte auch zu einer Ode an die Kommunikation beziehungsweise die Sprache an sich macht. Ein absolut berechtigter Sieger in der Kategorie ‚Beste Originaldrehbuch‘ bei den Oscars 2014. Clever eingewebte Rückblenden und humorige Passagen machen zusätzlich den Charme von „Her“ aus. Ein gleichermaßen intelligenter und reflektierter wie emotionaler Film, in den man sich verlieben könnte.

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1 Kommentar

  1. Liebevoll – das ist das erste, was mir zu diesem Film einfällt. Wer immer diesen Film ausgestattet hat, er hat sich mal so richtig Mühe gegeben. So schöne Hosen, mit dem Bund eine deutliche Handspanne höher als alles, womit man sich heutzutage auf die Straße traut! Dreidimensionale Computerspiele, in den man Track-and-Field-like einen Sisyphus auf Schneegipfel hinauftreibt! Die ganze Kulisse von Shanghai im Hintergrund! da stimmt einmal alles.

    Mehr zum Film unter: http://friendly101.blogspot.de/2014/09/her.html

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