Originaltitel: Oppenheimer
GB, USA | 2023 | 180 Min. | FSK: ab 12
Drama, Thriller
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Christopher Nolan
Besetzung: Cillian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon, Robert Downey Jr., Florence Pugh, Josh Hartnett u.a.
Kinostart: 20.07.23
DVD/Blu-Ray VÖ: 22.11.23
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Worum geht’s?
Während des Zweiten Weltkriegs wird der brillante Physikprofessor J. Robert Oppenheimer ausgewählt, um das Manhatten-Projekt zu leiten. Dabei soll er mit einem Team der besten Fachleute die erste Atombombe entwickeln, bevor die Nazis es tun.
Wie ist der Film?
Majestätisch, groß, und dann doch unaufdringlich, auf Gesichter konzentriert. In erster Linie ist „Oppenheimer“ ein dreistündiger Schwall von Dialogen. Die Herausforderung, diesen Schwall ansprechend und ohne deutliche Durchhänger zu gestalten, hat Regisseur und Autor Christopher Nolan gut bewältigt, eben auf die Nolan-Art.
Durch den flotten, verschachtelten Schnitt voller Zeitsprünge wirkt die Handlung lebhaft und fordernd, aber zum Glück nicht frustrierend kompliziert wie in Nolans Vorgänger „Tenet“. Die fast durchgehende Musikbeschallung mit wohlplatzierten Pausen sorgt mal subtil, mal plakativ für eine einnehmende Atmosphäre, abgerundet von ein paar surrealen Bildschnipseln zum ansonsten geerdeten Look. Die Basis von „Oppenheimer“ bildet aber die fürstliche Besetzung.
Es wurde Zeit: „Peaky Blinders“-Star Cillian Murphy darf nach fünf Zusammenarbeiten mit Nolan erstmals die Hauptrolle übernehmen und meistert diese mit seiner ausdrucksstarken Mimik. Robert Downey Jr. („Iron Man“) verwandelt sich in den Gegenspieler Lewis Strauss. Die beiden Oscar-Nominierungen sind gesetzt. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere bekannte Gesichter zu entdecken; eine regelrechte Schauspiel-Olympiade, der man gerne beiwohnt.
Trotz großer Figurenzahl wirkt „Oppenheimer“ nicht überladen, weil der Fokus stets auf dem Protagonisten, seinem direkten Dunstkreis und seinem Schaffen liegt. Weil das Drehbuch sich weniger für Quantenphysik als mehr für die ethischen Konflikte der Charaktere interessiert, bleibt das Ensemble auch interessant. Vom Unterhaltungswert eines „The Dark Knight“, „Inception“ oder „Interstellar“ ist das Biopic aber wenig überraschend weit entfernt.
„Oppenheimer“ ist ein bitteres Drama über Spaltung und Zerrissenheit, folgerichtig gespalten und zerrissen inszeniert; ein Kriegsfilm ohne Krieg, kombiniert mit Politthriller. Reifes Kino, das gemessen an Ästhetik und Spannung im Mittelfeld von Nolans Filmografie landet.
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