Originaltitel: RoboCop
USA | 2014 | 114 Min. | FSK: ab 12
Action, Krimi, Science-Fiction
Regie: José Padilha
Drehbuch: Nick Schenk, Joshua Zetumer, James Vanderbilt
Besetzung: Joel Kinnaman, Gary Oldman, Michael Keaton u.a.
Kinostart: 06.02.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 07.06.14
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Bilder © STUDIOCANAL
Worum geht’s?
2028. Der Megakonzern OmniCorp setzt weltweit bewaffnete Roboter zur Gesetzeshütung ein – außer in den USA, wo ein Gesetz die emotionslosen Drohnen verbietet. Der OmniCorp-Vorsitzende Raymond Sellars will das Gesetz umgehen, indem er eine Mischung aus Mensch und Maschine auf den Markt bringt. Da kommt ihm Polizist Alex Murphy, der durch einen Bombenanschlag fast getötet wird, gerade gelegen. In Sellars Auftrag bastelt Prothesen-Spezialist Dr. Dennett Norton aus Murphys Überresten den bahnbrechenden RoboCop.
Wie ist der Film?
Bereits die 2012 erschienene US-Version von Paul Verhoevens „Die totale Erinnerung – Total Recall“ schnitt beim Publikum eher mäßig ab, wusste allerdings durchaus zu unterhalten. Die nächste Neuverfilmung eines Verhoeven-Klassikers zeigt hingegen nur, warum Fans bei jeder neuen Remake-Ankündigung zu Recht skeptisch reagieren. „RoboCop“ 2014 ist tatsächlich der befürchtete Schuss in den Ofen, nicht einmal wegen der FSK 12-Verharmlosung des blutigen Originals, sondern wegen einer einfach uninteressanten Geschichte.
Den schwarzhumorigen Biss von Verhoevens Sci-Fi-Gesellschafskritik lässt José Padilhas Version vermissen. Der brasilianische Regisseur („Tropa de Elite“) und seine Autoren stellen die USA ohne Pfiff als arrogantes Arschlochland dar und konzentrieren sich ansonsten auf ein Familien- und Selbstfindungsdrama, das den Plot des Originals über den Haufen wirft. Hauptdarsteller Joel Kinnaman aus Schweden mag die richtige Statur haben, besitzt ansonsten aber nicht mehr Charme als ein metallener Brustpanzer. Im ersten Akt reichlich Sympathien zu sammeln, damit das Publikum später für ihn zittert, misslingt völlig. Passend dazu wurde dem Protagonisten in Form von Abbie Cornish („7 Psychos“) die denkbar langweiligste Ehefrau zur Seite gestellt.
Michael Keaton („Batman“) und Gary Oldman („Batman Begins“) bringen glücklicherweise etwas Leben in die fade Besetzung, während Komiker Jay Baruchel („Das ist das Ende“) nur nervt und Samuel L. Jackson („Django Unchained“) mit Ausnahme seiner selbstreferenziellen letzten Szene verschenkt wirkt. Ein Spannungsbogen ist praktisch nicht vorhanden, und daran kann ein Starensemble eben auch nichts mehr ändern. „RoboCop“ dreht sich besonders um die innere Zerrissenheit der Hauptfigur, wie es heutzutage modern ist, und vergisst dabei sogar, für den Helden einen echten Bösewicht zu schaffen, den es zu jagen gilt. Da der Held selbst wenig hergibt, bleiben die Spannungsfaktoren auf der Strecke.
Der neue Anzug des ferngesteuerten Gesetzeshüters sieht gut aus und zollt dem Original hinreichend Tribut. Darüber hinaus bleibt „RoboCop“ leider ein seelenloses, überflüssiges, schlichtweg gescheitertes Remake. So wie dem Menschen in der Maschine die Emotionen entzogen werden, scheint es der Film in seinen verwackelten Bildern auch mit dem Publikum zu tun – die Geschichte lässt kalt.
Was zu erwarten war…