Originaltitel: Silver Linings Playbook
USA | 2012 | 122 Min. | FSK: ab 12
Drama, Komödie
Regie: David O. Russell
Drehbuch: David O. Russell
Besetzung: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert De Niro, Jacki Weaver, Chris Tucker u.a.
Kinostart: 03.01.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 31.05.13
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © Senator
Worum geht’s?
Pat steht ohne Haus und ohne Frau da, nachdem er auf gerichtlichen Beschluss hin einen achtmonatigen Aufenthalt in der Psychiatrie absolvierte, und zieht wieder bei seinen besorgten Eltern ein. Er ist fest entschlossen, sich zu bessern und seine Frau zurückzugewinnen. Da trifft er Tiffany, die noch vom Tod ihres Mannes traumatisiert ist. Sie bietet Pat ihre Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit seiner Frau an, allerdings unter einer Bedingung, die Pat zunächst gar nicht zusagt.
Wie ist der Film?
Da ist sie wieder, die obligatorische Dramödie unter den Oscar-Nominierten, in Tradition von „The Descendants“, „The Kids Are All Right“, „An Education“, „Juno“, „Little Miss Sunshine“ und so weiter. Und wieder steht die Schauspielerei ganz klar im Vordergrund. Davon hat Regisseur David O’Russel auch Ahnung, gewann sein Vorgänger „The Fighter“ doch schon zwei Schauspiel-Oscars. „Silver Linings“ schlägt allerdings einen leichteren, sympathischeren Ton an und wird damit zum ersten Top-Wohlfühlfilm des Kinojahres 2013.
Bei dem doch sehr mäßigen Filmplakat muss man erst einmal darauf kommen, wie gut „Silver Linings“ eigentlich ist. Recht bald ist ziemlich vorhersehbar, wohin sich die Handlung entwickelt wird, allerdings werden diese Entwicklungen selten so charmant präsentiert. Zwischen Bradley Cooper („Hangover“, „Ohne Limit“) und Jennifer Lawrence („Winter’s Bone“, „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“) entsteht eine zauberhafte Chemie, sodass sie sich gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben. Es ist sicherlich Coopers interessanteste Rolle bisher, und Lawrence weiß ihn sogar noch zu übertreffen. Altmeister Robert De Niro („Casino“) gibt routiniert, mit ein paar intensiven Momenten den besorgten Papa. Mindestens so erfreulich ist das Wiedersehen mit Julia Stiles („Das Omen“) und vor allem Chris Tucker („Rush Hour“).
Dass sich „Silver Linings“ durch verrückte Kameraführung und teils wilden Schnitt auszeichnet, ist weniger störend als ein passendes Stilmittel, um dem Publikum die psychisch angeknacksten Hauptfiguren und ihr Gefühlschaos näher zu bringen. Es funktioniert und wir tauchen ein in diese verrückte Welt, die ja eigentlich auch nur das ganz ‚normale‘ Leben ist. „Silver Linings“ erweist sich als im Kern wenig originelle, aber clever aufbereitete, stark gespielte Liebesgeschichte der etwas anderen Art, mit nettem Soundtrack (plus Musik von Danny Elfman in ungewohntem Indie-Gewand), knackigen, natürlichen Dialogen und tollem Finale. Reichlich Witz und Herz, aber wenig Kitsch, dank einer ordentlichen Portion reizender Neurosen, sehr angenehm.
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