The New Mutants

Filmposter The New Mutants6/10

Originaltitel: The New Mutants
USA | 2020 | 94 Min. | FSK: ab 16
Horror, Comicadaption
Regie: Josh Boone
Drehbuch: Josh Boone, Kante Gwaltney
Besetzung: Maisie Williams, Anya Taylor-Joy, Charlie Heaton u.a.
Kinostart: 10.09.20
DVD/Blu-Ray VÖ: ?

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Twentieth Century Fox

Worum geht’s?

Teenagerin Danielle erwacht in einer Forschungseinrichtung, wo junge Menschen festgehalten und überwacht werden. Die Ärztin Dr. Cecilia Reyes betreut Danielle und vier weitere Jugendliche. Sie alle haben ein Trauma zu verarbeiten und verfügen über eine besondere ungebändigte Kraft, die für die Außenwelt gefährlich sein kann.

Wie ist der Film?

Eine schwere Geburt. „The New Mutants“ basiert auf einer düsteren, in den 80ern geborenen Comicreihe, die neue Charaktere um die bekannten X-Men einführt. Regisseur Josh Boone („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) sah in dieser Vorlage die perfekte Gelegenheit, um die X-Men-Kinofilmreihe mit einem neuen Ansatz aus der Sackgasse zu ziehen. Boones Vision, einen waschechten Horrorfilm zu drehen war dem Studio zu heikel, sodass zunächst ein Kompromiss produziert wurde. Dann der Sinneswandel, an dem der Erfolg von „Es“ (2017) maßgeblich beteiligt war: Mittels Nachdrehs sollte „The New Mutants“ nun doch so richtig gruselig werden.

Szenenbild The New MutantsNach mehreren Schnittfassungen und zahlreichen terminlichen Komplikationen ist „The New Mutants“ endlich veröffentlicht, und wie vom Regisseur intendiert geht der Film einen völlig anderen Weg als die bisherigen X-Men-Filme, sodass auch kein Vorwissen benötigt wird. Eine Teenager- und Superheldengeschichte hüllt sich in ein Horror-Gewand. Hier sind die Mutationen eine besonders deutliche Metapher für die Pubertät und stellen die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens heraus. Boone beschreibt seinen Film treffend als eine Art düstere Version von „The Breakfast Club“, zeigt aber auch starke Einflüsse von „Nightmare 3 – Freddy lebt!“. Das reduzierte Setting mit nur einem kargen Hauptschauplatz und wenigen Figuren schwankt zwischen atmosphärisch dicht und fad.

Kino-Debütantin Blu Hunt gibt eine passable Hauptdarstellerin, spielt aber nicht so überzeugend wie ihre jungen Kolleginnen und Kollegen mit mehr Erfahrung: Anya Taylor-Joy („The Witch“, „Split“), Charlie Heaton („Stranger Things“), Maisie Williams („Game of Thrones“) und Henry Zaga („Teen Wolf“) zehren von ihren starken Referenzen. Alica Braga („Predators“, „Elysium“) hält als Ärztin den Hormonhaufen zusammen, ohne dabei die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Positiv fällt auf, dass die Figurenkonstellation großen Wert auf Diversity legt.

„The New Mutants“ ist ein zweischneidiges Schwert. Nach dem mäßigen Erfolg von „X-Men: Dark Phoenix“ wirkt die neue Stilrichtung clever und mutig, letztlich aber auch nicht spannender. Im Kontext der X-Men-Reihe ist „The New Mutants“ hocherfrischend, als Teenie-Gruselfilm jedoch nur im Mittelfeld einzuordnen. Pläne für Fortsetzungen in gleicher Machart wurden ohnehin erst mal durchkreuzt, da die zuständige Produktionsfirma von Disney gekauft wurde, was wiederum heißt, dass die X-Men künftig ins Marvel Cinematic Universe einziehen dürften.

Wer die Kreuzung aus Superheldenfilm und Horror reizvoll findet, sollte übrigens lieber zu „Brightburn – Son of Darkness“ greifen.

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