The Zero Theorem

Filmposter The Zero Theorem

3.5/10

Originaltitel: The Zero Theorem
GB, RO, US | 2014 | 107 Min. | FSK: ab 12
Science-Fiction, Fantasy, Drama
Regie: Terry Gilliam
Drehbuch: Pat Rushin
Besetzung: Christoph Waltz, Mélanie Thierry, David Thewlis u.a.
Kinostart: 27.11.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 09.04.15

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © 2014 Concorde Filmverleih GmbH

Worum geht’s?

Der unter zahlreichen Phobien leidende Programmierer Qohen Leth wartet beharrlich auf einen Anruf, der ihm den Sinn des Lebens erklärt. Passend dazu betraut man ihn mit der Aufgabe, das „Zero Theorem“ zu lösen, eine komplexe mathematische Formel, deren Lösung die Antwort auf die große Frage bedeuten würde. Ungebetene Besuche bringen Qohen immer wieder aus dem Konzept.

Wie ist der Film?

Szenenbild The Zero TheoremSo wenig Budget hatte Regisseur Terry Gilliam seit einigen Jahrzehnten nicht mehr zur Verfügung, und das ist „The Zero Theorem“ auch anzumerken. Not macht erfinderisch, das ist dem Film ebenfalls anzumerken. So bleibt als Kernproblem das Drehbuch. Jenes stammt von einem Dozenten für Kreatives Schreiben, der vorher noch nie ein Drehbuch verfasst hatte – ein Indiz für die Planlosigkeit in „The Zero Theorem“. Der internetkritische Film ist wie das Internet selbst: eine Bilderflut voller Potential, meistens jedoch unstrukturierte Zeitverschwendung.

Eine Identifikationsfigur gibt es im Hinblick auf den gruselig aussehenden, psychisch angeknacksten Protagonisten nur sehr bedingt. In dessen Bleibe verbringt man den Großteil der Geschichte, aufgelockert nur durch konfuse Unterbrechungen. Die Handlung dreht sich um die Frage „Was soll das Ganze?“ – im Hinblick auf unsere Existenz, nur leider stellt sich das Publikum dieselbe Frage – im Hinblick auf den Film. Wo „The Zero Theorem“ am Ende hinführen soll, bleibt völlig schleierhaft. Das wird, gepaart mit der schrillen Optik, auf Dauer ganz schön anstrengend.

Fans des Regisseurs dürfen sich über den typischen Gilliam-Stil freuen: skurrile Weitwinkel, überaus kreatives Szenenbild und reichlich Starpower. Christoph Waltz („Django Unchained“) spielt intensiv, aber auch clownesk, Matt Damon („Elysium“) ähnelt Philip Seymour Hoffman, welcher durchaus besser in die Rolle gepasst hätte und Tilda Swinton hat wie schon in „Snowpiercer“ einfach nur Spaß mit ihren falschen Zähnen. Die stimmigste, sympathischste Darbietung liefert ausgerechnet der Nachwuchsschauspieler Lucas Hedges („Moonrise Kingdom“) als Computerspezialist Bob.

In „Brazil“ von 1985 griff Gilliam bereits sehr ähnliche Themen auf. Während sich der dortige Protagonist in paradiesische Träume flüchtet, handelt es sich bei Qohen Leth um einen Realisten/Pessimisten. Davon abgesehen hat Gilliam der „Brasil“-Welt rund 30 Jahre später weniger hinzuzufügen als ihm lieb ist. „The Zero Theorem“ rollt wieder den Überwachungsstaat auf und kritisiert die Isolation und Einsamkeit inmitten der ach so sozialen Netzwerke, alles als möglichst abgefahrene Zukunftsvision. Dazu noch eine gezwungen wirkende Liebesgeschichte. Geschenkt. Dann doch lieber „Brazil“, oder auch „12 Monkeys“. „The Zero Theorem“ sieht zwar sehr interessant aus, ist aber viel zu wirr und belanglos erzählt, regelrecht quälend.

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