Originaltitel: Zack Snyder’s Justice League
USA | 2021 | 242 Min. | FSK: ab 12
Comicadaption, Action, Science-Fiction, Fantasy
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: Chris Terrio
Besetzung: Ben Affleck, Henry Cavill, Amy Adams, Gal Gadot, Ezra Miller, Jason Momoa, Ray Fisher, Jeremy Irons u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.05.21
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Szenenbild © HBO Max
Worum geht’s?
Der Außerirdische Darkseid unternimmt nach 5000 Jahren einen erneuten Versuch, die Erde zu erobern und schickt dafür seinen Stellvertreter Steppenwolf. Dieser muss die drei auf dem Planeten zurückgelassenen Mutterboxen finden, in denen eine enorme Macht schlummert. Bruce Wayne stellt eine Liga besonders starker Erdlinge zusammen, um Steppenwolfs Plan zu vereiteln.
Wie ist der Film?
Sogenannte Director’s Cuts, Extended Cuts oder Final Cuts von Filmen enthalten in der Regel zusätzliche Szenen, die nicht in der Kinofassung zu sehen waren (siehe „Aliens“ oder „Apocalypse Now“). Grund sind Vorgaben des Studios oder der Zensurbehörden, die die Vision des Regisseurs der Massentauglichkeit unterordnen. Jedoch: Der ‚Snyder-Cut‘ von „Justice League“ ist nicht einfach nur länger und/oder härter als die 2017 erschienene Kinofassung; man muss hier wirklich von einem anderen Film sprechen.
Nach dem Dreh von „Justice League“ musste Zack Snyder die Postproduktion in fremde Hände geben, um den Suizid seiner Tochter zu verarbeiten. Angeheuert wurde ausgerechnet Joss Whedon, Regisseur des Konkurrenzfilms „Marvel’s The Avengers“. Whedon änderte das Drehbuch, führte umfassende Nachdrehs durch und folgte dem Wunsch des Studios, dem Film einen lockerleichten, nicht zu düsteren Grundton zu verleihen. Ferner sollten zwei Stunden Laufzeit nicht überschritten werden. Heraus kam ein durchwachsenes Endprodukt.
Jahrelang verlangten Fans vehement, Zack Snyders ursprüngliche Vision der Justice League sehen zu dürfen. 2020 wurden Snyder und Warner Bros. sich einig und nach erneuten Nachdrehs erschien Zack Snyders 242-minütige Justice League exklusiv bei Streamingdiensten. Der Snyder-Cut ist düsterer, brutaler, imposanter, ja, besser.
Die Unterschiede beginnen schon bei der Optik: Snyder entschied sich bewusst für das fast quadratische 1.33:1-Bildformat, das für IMAX-Kinos gedacht ist, und versteht es auch, dadurch Höhe (statt Breite) zu vermitteln. Eine entsättigte Farbgebung unterstreicht den eher düsteren Erzählton; auch der irritierende Rotstich des einstigen Showdowns ist verschwunden. Auf der Tonebene passiert genau das gleiche – JunkieXL ersetzt Danny Elfman als Komponist und reduziert die helleren Klänge. Dabei gewinnt „Justice League“ deutlich an Schlagkraft und Persönlichkeit.
Inhaltlich geht der Snyder-Cut weg von Bruce Wayne/Wonder Woman hin zu Cyborg und sorgt letztlich für eine ausgewogenere Behandlung aller Hauptfiguren. CGI-Bösewicht Steppenwolf – die klare Schwäche der „Josstice League“ – kommt im überarbeiteten Look daher und wirkt deutlich bedrohlicher. Es tauchen gar ganz neue Nebenfiguren auf, und an dieser Stelle sei erwähnt: Die zweistündige Kinofassung hat schon ihre Daseinsberechtigung, denn der vierstündige Snyder-Cut ist definitiv vollbeladen und sperrig und will kaum ein Ende finden.
Was lange währt… „Zack Snyder’s Justice League“ vollbringt keine Wunder, aber der neuen Fassung gelingt es, aus einem annehmbaren einen guten Superheldenfilm zu machen, in sich stimmig und bemerkenswert wuchtig. Wer das nötige Sitzfleisch mitbringt ist besser damit bedient, dem Regisseur freie Hand zu lassen. Eine gelungene Reparatur im kaputten DC Extended Universe.
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