Detention – Nachsitzen kann tödlich sein

DVD-Cover Detention

3/10

Originaltitel: Detention
USA | 2011 | ca. 89 Min. | FSK: ab 16
Komödie, Horror, Splatter, Direct-to-DVD
Regie: Joseph Kahn
Drehbuch: Mark Palermo, Joseph Kahn
Besetzung: Josh Hutcherson, Shanley Caswell u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.09.12

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Sony Pictures Home Entertainment

Worum geht’s?

Die zynische Vegetarierin Riley Jones bezeichnet sich selbst als die zweitgrößte Verliererin an der Grizzly Lake High School. Dort hegt sie eine heimliche Liebe zu ihrem Kumpel Clapton Davis. Der fummelt allerdings mit Rileys ehemaliger Freundin Ione, Cheerleaderin, während Riley unerwünschte Annäherungen von einem anderen Außenseiter aushalten muss. Unterdessen treibt in der Gegend ein Maskenmörder sein Unwesen, inspiriert von einem angesagten Horrorfilm.

Wie ist der Film?

Mit dem letzten gesprochenen Satz im Film macht alles ansatzweise Sinn: Da fühlte sich wieder jemand berufen, eine an die Jugend von heute gerichtete, auf Erinnerungen und eifriger Recherche basierende Versöhnung mit der ach so schwierigen, verwirrenden Highschool-Zeit als Horror-Metapher zu inszenieren. Dass Regisseur Joseph Kahn aus der Werbe- und Musikclip-Szene stammt, überrascht nicht im Geringsten. Sein superstylisher zweiter Langfilm „Detention“ ist eine Reizüberflutung, die sich mächtig an den eigenen Ideen verschluckt.

Szenenbild Detention – Nachsitzen kann tödlich seinNicht nur bleibt fast keine Zeit, um zu knobeln, wer der Mörder ist; es ist am Ende auch der, den man mit hoher Wahrscheinlichkeit als allererstes vermutet hat. Gut, das ist bestimmt nicht der springende Punkt bei „Detention“. Ein anderer lässt sich allerdings auch nicht ausmachen. Mit aller Gewalt zerfetzt der Film seinen roten Faden. Unendlich selbstverliebt ertrinkt die Geschichte vollends in ultrahipen, schier atemlosen Popkulturreferenzen, die eine Hand krampfhaft nach dem Puls der Zeit, die andere krampfhaft nach Retro-Heuchelei ausgestreckt.

Es hätte mit den einigermaßen passend gecasteten Jungtalenten, die mit schlagfertigen Phrasen um sich werfen, wirklich witzig und clever werden können, wäre alles nicht so dermaßen narzisstisch und überambitioniert. Man kann sich doch nicht ernsthaft vornehmen, gleichzeitig auf John Huges („The Breakfast Club“), „Scream“ und „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ herabzublicken, doch „Detention“ versucht dies mit aller Kraft und scheitert in Hektik. Wäre der Film ein Highschool-Schüler-Stereotyp, er wäre der Streber, der sich selbst für cool hält, aber eigentlich alle nervt. Nichts gegen ein bisschen Metaebene, Genre-Mix, Seitenhiebe, Verbeugungen und Referenzen, doch der Größenwahn von „Detention“ ist abgesehen von ein paar Schmunzelmomenten einfach nur anstrengend und völlig gaga. Nachsitzen wegen Beschädigung geistigen Eigentums aus mindestens vier Jahrzehnten!

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