Originaltitel: Dressed to Kill
USA | 1980 | 106 Min. | FSK: ab 18
Thriller, Erotik
Regie: Brian De Palma
Drehbuch: Brian De Palma
Besetzung: Michael Caine, Angie Dickinson, Nancy Allen u.a.
Kinostart: 05.03.81
DVD/Blu-Ray VÖ: 26.09.02
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Die unter ihrer eingeschlafenen Ehe leidende Hausfrau Kate Miller vertraut ihrem Psychiater Dr. Elliott ihre sexuelle Unzufriedenheit an. Elliott ermutigt sie dazu, ihren Wünschen nachzugehen. So folgt Kate eines Tages einem attraktiven Unbekannten. Unterdessen treibt jemand mit einer gestohlenen Rasierklinge sein Unwesen…
Wie ist der Film?
Zweifellos zeigt Brian De Palma („Carrie – Des Satans jüngste Tochter“) hier, wer im Thriller-Fach als sein großes Vorbild dient. Bei den offensichtlichen Anlehnungen an Hitchcocks Klassiker „Psycho“ und „Vertigo“ sowie die italienischen Gialli schwankt der Film leider zwischen cleverer Hommage und dreistem Abklatsch. Die Intention bleibt schleierhaft, doch das schlüpfrig-charmante Gemisch aus Sex, Gewalt und Suspense weiß allemal zu unterhalten.
Ein paar knackige Pointen werden mit ausgedehnten, ausgefeilten Montagespielereien vorbereitet – De Palma inszeniert sehr ambitioniert (bis hin zum Musikeinsatz), aber auch platt. Nicht zuletzt, weil die zahlreichen Ideen zur Spannungserzeugung eben nur geliehen sind. Am Ende fühlen sich die Überraschungen kaum wie Überraschungen an, mehr wie Paukenschläge zum Selbstzweck, denn dem Drehbuch fehlt es an Feinheiten, um den Überraschungseffekt angemessen vorzubereiten. Angie Dickinson („Rio Bravo“) und Nancy Allen (später: „RoboCop“) führen ansprechend durchs Programm. Dennis Franz (später: „Psycho II“) sorgt als dominanter Detective für Humor, während Michael Caine („Mord mit kleinen Fehlern“) als Psychiater leider unterkühlt wirkt.
„Dressed to Kill“ jongliert hingebungsvoll mit Thriller-Bausteinen und stellt die inhaltliche Plausibilität hinten an. Heraus kommt ein dubioses, aber spaßiges Psychospiel. De Palmas befremdliches Verständnis von Frauen und Sexualität haben den Film inzwischen merklich Staub ansetzen lassen, doch der für jene Zeit recht freizügige Umgang mit Gewaltspitzen und Nacktheit hält dagegen. Ohne inhaltliche Vorkenntnisse ist „Dressed To Kill“ ein geradezu unberechenbares Abenteuer, dürfte aber auch beim wiederholten Male Spaß bereiten – vor allem wenn man seine Hitchcock-Hausaufgaben gemacht hat.
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