Originaltitel: Guardians of the Galaxy
USA | 2014 | 121 Min. | FSK: ab 12
Comicadaption, Komödie, Fantasy, Action
Regie: James Gunn
Drehbuch: James Gunn, Nicole Perlman
Besetzung: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Vin Diesel, Bradley Cooper, Lee Pace u.a.
Kinostart: 28.08.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 08.01.15
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Worum geht’s?
Weltraumpirat Starlord stiehlt den Orb – eine mystische Metallkugel. Als er auf dem Planeten Xandar Lohn einkassieren will, gerät er an die Killerin Gamora sowie den Kopfgeldjäger Rocket und dessen Beschützer Groot. Alle sind hinter dem ungeahnt mächtigen Orb her, landen nach einem Kampf jedoch erst einmal im Gefängnis. Dort schließt sich Drax, der Zerstörer dem Quartett an. Das chaotische Team will den Orb vor Ronan, dem Ankläger schützen, denn dieser hat vor, ganz Xandar zu zerstören.
Wie ist der Film?
Die übermächtigen Marvel Studios haben erneut einen richtigen Schritt gewagt, denn die Wächter der Galaxie, die im Marvel Cinematic Universe bis dato nicht vorkamen, bringen mächtig Schwung in den Comicverfilmungsmarathon. Die Vorschau versprach mehr eine sündhaft teure Komödie als das gewohnte Action-Epos, und etwa so kam es tatsächlich auch. „Guardians of the Galaxy“ ist der bisher humorvollste Marvel-Superheldenfilm, und auch einer der unterhaltsamsten, denn an dramatischen Schlachten und gefühlvollen Beziehungskisten mangelt es ebenfalls nicht.
Wenn Effekte-Gewitter nicht mehr krasser werden können, muss eben mehr Humor her – das hat Marvel beherzigt. „Guardians of the Galaxy“ erinnert an eine Variante von „Marvel’s The Avengers“, doch im direkten Vergleich wird klar: Die Avengers sind Helden, ausgesucht, mit Ecken und Kanten; die Guardians sind Antihelden, zufällig, nach Chaosprinzip funktionierend und dabei umso zugänglicher. Passend dazu nahm der Trash-affine James Gunn („Super“) auf dem Regiestuhl Platz und gestaltete das Drehbuch mit. Seinem bitterbösen Humor verdankt „Guardians of the Galaxy“ eine erfrischende Selbstironie.
Als wichtigste Identifikationsfigur dient der Erdling, gespielt von Chris Pratt. Nach Quatsch wie „Im tiefen Tal der Superbabes“ bekam Pratt keine Hauptrolle mehr, war nur Sidekick, legt seit „The Lego Movie“ jedoch einen kometenhaften Aufstieg hin, zu Recht. Ein einfach sympathischer Typ. Zoe Saldana („Star Trek Into Darkness“) gibt sich als weiblicher Gegenpart Gamora gewohnt kühl und sexy. Sprecher Bradley Cooper („American Hustle“) haucht dem CGI-Waschbären Rocket überaus charmant Leben ein, wohingegen Vin Diesel („Riddick“) als Stimme der wortkargen Riesenpflanze Groot zwangsläufig wenig ausrichtet. Eine beliebige andere Person und ein paar Audioeffekte hätten es auch getan. Wrestler Dave Batista („The Man with the Iron Fists“) alias Drex, der Zerstörer hält sich wacker unter seinen erfahreneren Schauspielkollegen.
Hauptfiesling Ronan, gespielt von Lee Pace („Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“), ist in den richtigen Momenten richtig bedrohlich, auf den Punkt gebracht also. Die Welt der Bösen in „Guardians of the Galaxy“ bleibt blass und zurückhaltend, was in diesem Fall nicht stört, da die Guardians untereinander genügend Konfliktpotential besitzen. Alles in allem weiß das Drehbuch ein großes, bis in die Nebenrollen interessant besetztes Ensemble gut unter einen Hut zu bringen. Die Actionszenen hingegen brettern oft als Reiz-Flut über das Publikum hinweg, was auch den völlig fremdartigen, abgefahrenen Sci-Fi-Schauplätzen zuzuschreiben ist. Da fehlen der erdige Charme eines „Iron Man“ oder die Rohheit aus „The Return of the First Avenger“, doch die verschiedenen Marvel-Filme haben eben ihre jeweils eigenen Stärken.
Dank „Guardians of the Galaxy“ wirkt das Marvel-Universum wie neugeboren. Regisseur James Gunn und seinem Team gelang ein sehr runder Sommerblockbuster mit vielen sympathischen Charakteren, beeindruckend frechem Witz und nicht zuletzt genialem Retro-Soundtrack aus den 60ern und 70ern, der für eine Extraprise Charme sorgt. Dass das Mega-Konzept von Produzent Kevin Feige nach der nunmehr zehnten Comic-Adaption immer noch nicht langweilig ist, zeugt von höchster Hollywood-Professionalität.
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Absolut großartiger Film und der “erdige Charme” fehlt überhaupt NICHT!!! und hätte da auch absolut gar nichts zu suchen. Endlich mal ein Film der für sich steht, mutig ist. Wer hätte gedacht, dass aus dem Marvel-Universum noch eine Überraschung kommt.
Der Film ist Trash, das muss einfach mal gesagt werden. Glaubt den Blindfischen nicht, die “Guardians” mit “Star Wars” vergleichen, diese Filme sind nicht einmal das gleichen Genre. Die Frage ist also: ist es guter Trash? Lustiger Trash? Trash mit Anspielungen zum Entdecken und Protagonisten zum liebhaben?
Der Film war schon lustig, viele nette Sprüche, eine sprechender Waschbär, ein dummer Muskelprotz, eine Baum: als Helden irgendwie zweite Garnitur – da unterstützt die Form den Inhalt, würde mein Deutschlehrer sagen. Und irgendwie habe ich dabei das Gefühl: das ist Absicht, und deshalb gefällt es mir bei näherem Nachdenken doch ganz gut. Tricktechnik vom Feinsten (Waschbären sind nicht sooo leicht zu animieren).
Wäre es kein Trash, könnte man vielleicht kritische Worte über die eindimensionalen Charaktere, die willkürlichen Allianzen und Allianz-Wechsel, und vielleicht vor allem über die überflüssigen Einlagen mit dem Walkman aufregen. Muss der Produzent auf Biegen und Brechen den Soundtrack vermarkten?
Mehrzum Film unter http://friendly101.blogspot.de/2014/09/guardians-of-galaxy.html