Große Regisseure: Alfred Hitchcock

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Wer ist Hitchcock?

Alfred HitchcockSir Alfred Hitchcock wurde 1899 in London geboren und starb 1980 in Los Angeles.
In jungen Jahren begann er in der in Filmbranche als Zeichner von Zwischentiteln für Stummfilme und arbeitete sich über Regieassistenz schließlich hoch zum Regisseur.

Eines von Hitchcocks Markenzeichen sind seine Cameos. In seinem dritten Film „Der Mieter“ trat er zum ersten Mal selbst auf, damals rein zweckmäßig, um als Statist das Bild zu füllen. Danach wurde dieser Kurzauftritt zum Aberglauben und schließlich zum Gag für das Publikum. Irgendwann legte Hitchcock seinen obligatorischen Cameo möglichst weit an den Anfang, damit die Zuschauer sich auf die Handlung konzentrieren konnten.

1939 siedelte Hitchcock nach Hollywood über, wo er bis zu seinem Tod weiter arbeitete, mit Ausnahme seines vorletzten Films „Frenzy“, der in London spielt.
Er wurde für seine Arbeit als Regisseur insgesamt fünfmal für den Oscar nominiert, jedoch niemals ausgezeichnet. Rückblickend betrachtete Hitchcock seine Werke sehr selbstkritisch. Er war immer darauf bedacht, sich weiter zu entwickeln. Dennoch gibt es einige Motive, die Hitchcock immer wieder in seinen Filmen verwendete.

Das Nicht-alltägliche hatte es ihm angetan. Die Frage nach dem perfekten Mord und die Geschichte eines unschuldig Verfolgten verarbeitete er am häufigsten. Hitchcocks berühmte Werkzeuge, die er in der Filmwelt etablierte, waren „Suspense“ und der „MacGuffin“. Mit Suspense erzeugte er Szenen, die eine dauerhafte Spannung mit sich brachten. Der MacGuffin ist irgendeine Sache, die die Handlung des Films überhaupt erst auslöst, in Wahrheit aber gar nicht relevant für die selbige ist. Auffällig war Hitchcocks Faible für besitzergreifende Mutterfiguren in seinen Filmen. Außerdem kreierte er gerne sympathische Schurken, da für ihn das Gelingen eines Films von der Qualität des Schurken abhing. Hitchcock war seit seiner Kindheit von einer großen Angst vor der Polizei geprägt. Der „Freund und Helfer“ war, wenn er in Hitchcocks Filmen überhaupt eine Rolle spielte, meistens weder freundlich noch hilfreich.

Hitchcock war sehr fleißig; ein Film kam direkt nach dem anderen. Für Drehbücher engagierte er Autoren, wenn er den Stoff auch letztlich immer nach seinen Wünschen korrigierte. Ihn interessierte nur das Schaffen von Bildern und das Bewegen des Publikums. Nach dem Lesen eines Drehbuchs hatte er den fertigen Film auswendig im Kopf. Seine Filme basieren oft auf Romanen oder Kurzgeschichten.

Hitch, wie er oft genannt wurde, hatte einige bevorzugte Schauspieler, die er oft einsetzte, darunter Cary Grant, James Stewart und Grace Kelly. In seiner Crew gab es einige wichtige Stammmitglieder wie den Komponisten Bernarrd Herrmann und Chefkameramann Robert Burks. Sein Spätwerk war überschattet von Misserfolgen und sinkendem Selbstvertrauen. Seine Stars wurden zu alt oder zogen sich aus dem Geschäft zurück, Herrmann wurde gefeuert, Burks verunglückte tödlich. Das Aufkommen des Fernsehens überschattete die Filmindustrie. Hitchcock empfand sein Publikum als schwierig und musste sich belehren lassen, da manche seiner Szenen zu altmodisch wirkten. Dennoch konnte er mindestens mit „Frenzy“ noch Erfolge verbuchen, wurde zum Ritter geschlagen und für sein Lebenswerk geehrt.

Erst als die gesundheitlichen Probleme von ihm und seiner Frau ihn dazu zwangen, legte er seine Arbeit nieder und wartete auf den Tod. Er starb im Alter von 80 Jahren und ging als einer der wichtigsten und einflussreichsten Regisseure in die Filmgeschichte ein.

Quellen: François Truffaut – „Mr. Hitchcock, wie haben sie das gemacht?“ (Heyne Verlag), Wikipedia
Foto: Cathy Cole

Die Filme

Hier sind die 53 Spielfilme, bei denen Mr. Hitchcock Regie führte.

1. Stummfilme, Großbritannien

1925: Irrgarten der Leidenschaft
1926: Der Bergadler
1927: Der Mieter, Downhill, Easy Virtue, Der Weltmeister
1928: The Farmer’s Wife, Champagne
1929: Der Mann von der Insel Man

2. Tonfilme, Großbritannien

1929: Erpressung
1930: Juno and the Paycock, Mord – Sir John greift ein / Mary
1931: Bis aufs Messer, Nummer siebzehn, Endlich sind wir reich
1933: Waltzes from Vienna
1934: Der Mann, der zuviel wußte
1935: Die 39 Stufen
1936: Geheimagent, Sabotage
1937: Jung und unschuldig
1938: Eine Dame verschwindet
1939: Riff-Piraten

3. Die Hollywood-Ära I: 1940-1949

1940: Rebecca, Der Auslandskorrespondent
1941: Mr. und Mrs. Smith, Verdacht
1942: Saboteure
1943: Im Schatten des Zweifels
1944: Das Rettungsboot
1945: Ich kämpfe um dich
1946: Berüchtigt
1947: Der Fall Paradin
1948: Cocktail für eine Leiche
1949: Sklavin des Herzens

4. Die Hollywood-Ära II: 1950-1959

1950: Die rote Lola
1951: Der Fremde im Zug
1953: Ich beichte
1954: Bei Anruf: Mord, Das Fenster zum Hof
1955: Über den Dächern von Nizza, Immer Ärger mit Harry
1956: Der Mann, der zuviel wußte, Der falsche Mann
1958: Vertigo – Aus dem Reich der Toten
1959: Der unsichtbare Dritte

5. Die Hollywood-Ära III: 1960-1976

1960: Psycho
1963: Die Vögel
1964: Marnie
1966: Der zerrissene Vorhang
1969: Topas
1972: Frenzy
1976: Familiengrab

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