Originaltitel: My Bloody Valentine 3D
USA | 2009 | 101 Min. | FSK: ab 18
Horror, Splatter, Thriller, Remake
Regie: Patrick Lussier
Drehbuch: Todd Farmer, Zane Smith
Besetzung: Jensen Ackles, Jaime King, Kerr Smith u.a.
Kinostart: 20.05.09
DVD/Blu-Ray VÖ: 06.11.09
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Worum geht’s?
Tom kehrt nach zehn Jahren in seine Heimatstadt Harmony zurück, um seine Vergangenheit zu bewältigen und mit seiner damaligen Freundin über sein plötzliches Verschwinden zu sprechen. Damals tötete ein Geisteskranker Minenarbeiter am Valentinstag mit einer Spitzhacke 22 Menschen. Als der gegenwärtige Valentinstag naht, beginnt das Morden von neuem.
Wie ist der Film?
Mit „Freitag der 13.“ (2009) zog Jared Padalecki den Kürzeren, denn der zweite „Supernatural“-Bruder Jensen Ackles wurde in einem deutlich spektakuläreren Remake besetzt: „My Bloody Valentine 3D“ – wo mindestens jedes zweite Wort des Titels hält, was es verspricht. Klar bekommt man bei Patrick Lussiers Neuauflage des berüchtigten Slashers von 1981 typisch durchgestylte Tötungsszenen, typisch attraktive Jungdarsteller, typische Schock-Momente und typisches Verhalten von hysterischen Mordopfern vorgesetzt, doch mit all diesen klischeelastigen Zutaten gelang auch eine sehr gewitzte Aufbereitung des Stoffs aus der Vorlage. Die Art, wie in der ersten Viertelstunde die Vorgeschichte um das Grauen über der Stadt Harmony präsentiert wird, wirkt recht unausgegoren, doch dafür punktet das Drehbuch im weiteren Verlauf mit einigen guten Ideen und schön fieser Splatter-Unterhaltung.
Die drei Dimensionen durch die Spezialbrille sind, sofern die Augen davon nicht schmerzen, einfach spaßig und werden hier und da sehr wirkungsvoll, jedoch insgesamt nicht zu übertrieben eingesetzt. Was man diesem heiteren Blutbad aber besonders hoch anrechnen muss, ist, dass das Gemetzel zu einem interessanten „Whodunnit“ avanciert, bei dem sich sogar der Kenner des Originals in Unsicherheit wiegt. Die Vorlage von `81 wurde nämlich nicht nur aufpoliert, sondern nochmal ganz neu überarbeitet. Fast nur noch die paar in die Handlung hinein konstruierten Anlehnungen an das Original, wie die Waschmaschinen-Szene oder die von der Decke hängenden Kleider in der Mine, erinnern daran, dass sich „My Bloody Valentine 3D“ von einem bereits seit Jahrzehnten vorhandene Skript inspirieren ließ.
Solide Schauspielerei und eine stimmungsvoll inszenierte Story, die, wenn man mal drüber nachdenkt, deutlich durchdachter ist als die von Michael Myers, Leatherface oder Jason Vorhees, schaffen einen herrlich brutalen Slasher, der erkennbar über dem Genre-Durchschnitt bleibt. Dass sich das ganze Projekt an coole 3D-Effekte klammert, kann man dem Film nicht vorwerfen. Nur weil plakative optische Tricks ein oft willkommenes Argument beim Verunglimpfen des Inhalts eines Films sind, muss der Inhalt nicht automatisch tatsächlich schwach sein. Vor allem die Auflösung entpuppt sich als ziemlich raffiniert, auch wenn sie abgekupfert ist. Wer bei „My Bloody Valentine 3D“ nicht mindestens einmal erschrickt und am Schluss mit Recht sagen kann „Ich hab‘s doch gleich gewusst“, darf stolz sein und sich zu einer Minderheit zählen, die sich mal wieder auf nichts einlassen wollte.
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