Barbie

7/10

Originaltitel: Barbie
USA | 2023 | 114 Min. | FSK: ab 6
Komödie, Fantasy
Regie: Greta Gerwig
Drehbuch: Greta Gerwig, Noah Baumbach
Besetzung: Margot Robbie, Ryan Gosling, America Ferrera, Kate McKinnon, Issa Rae, Rhea Perlman, Will Ferrell u.a.
Kinostart: 20.07.23
DVD/Blu-Ray VÖ: 26.10.23

Links zum Film:
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Bilder © Warner Bros.

Worum geht’s?

Barbie lebt das perfekte Leben in Barbieland, mit allen anderen Barbies und den Kens. Doch als sie sich bei negativen Gedanken ertappt und ihre Fersen den Boden berühren, gerät die heile Welt ins Wanken. Barbie muss in die echte Welt reisen und herausfinden, wer dafür verantwortlich ist.

Wie ist der Film?

Wenn Regisseurin Greta Gerwig („Lady Bird“) und ihr (Schreib-)Partner Noah Baumbach („Marriage Story“) ein Projekt über die perfekte Spielzeugpuppe in die Hand nehmen, ist eine Metaebene vorprogrammiert. Tatsächlich gelingt ein Spagat: Die beiden erwecken die Barbie-Welt so detailverliebt und heiter zum Leben, wie Fans es sich nur wünschen können, und nutzen die Prämisse gleichzeitig für reichlich Kritik. – Erstaunlich komplexe Kritik.

Schnell verbreitete sich online das Gerücht, der Film sei Anti-Männer-Propaganda, doch wer das denkt, sieht viel zu kurz. Wenn Barbie in ihrer Welt alles ist, und Ken nur ihr Verehrer, dann macht das Drehbuchteam sich nicht über Männer lustig, sondern über das Narrativ, das ein Konzern für die Zielgruppe – präpubertäre Mädchen – erfunden hat. Mattel lässt sich hier freiwillig durch den Kakao ziehen und setzt, zu Recht, auf Sympathie durch Selbstironie.

Erst wenn Barbieland und die (überzeichnete) ‚echte Welt‘ sich später vermischen, spiegeln Barbie und Ken auch echte Frauen und Männer wider. Dann kriegen beide durch ihre Darstellung ihre Abreibung: Er braucht sein fragiles Ego gestreichelt, sie ordnet sich blind unter. Und schließlich kriegen beide auch ihr Empowerment und werden sich ihrer Identität bewusst. Das ist Feminismus, wie er sein sollte – kein Männer-Bashing, sondern im Dialog gesellschaftliche Verhältnisse und erlernte Rollen hinterfragen.

„Barbie“ ist eine Satire über Kapitalismus und Machtstrukturen, die zum Denken anregt, bereitet als bunte, spritzige Anarcho-Komödie aber auch einfach Spaß, nicht zuletzt durch viele wie die Faust aufs Auge besetzen Stars.